Deutsche Zentrale für Tourismus sieht 2021 als Übergangsjahr für den Incoming-Tourismus

2021 wird für den deutschen Incoming-Tourismus ein Jahr des Übergangs aus der Covid 19-Pandemie. Mit einer schrittweisen Wiederbelebung der internationalen Nachfrage ist ab 2021 zu rechnen. Das prognostiziert die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) auf Basis bisher vorliegender Zahlen für das Jahr 2020 und der Analysen verschiedener Marktforschungsinstitute.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT): „Die Covid 19-Pandemie und der daraus resultierende Stillstand von großen Teilen des weltweiten Tourismus spiegeln sich auch in der Bilanz des deutschen Incoming-Tourismus 2020 wider. Zugleich bestätigen uns internationale Studien die Strahlkraft der Marke Reiseland Deutschland und eine wachsende Reisebereitschaft internationaler Gäste. Die Akteure der deutschen Tourismusbranche haben sich in den Lockdown-Phasen den Herausforderungen der Krise gestellt: Entlang der Customer Journey wurden viele Prozesse digitalisiert und umfangreiche Hygienekonzepte entwickelt. Touristische Angebote wurden den veränderten Kundenbedürfnissen angepasst. Damit sind gute Voraussetzungen für eine Recovery-Phase geschaffen.“

Incoming-Bilanz 2020: Minus bei Übernachtungen

Erwartungsgemäß musste der deutsche Incoming-Tourismus 2020 deutliche Verluste verzeichnen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden von Januar bis Dezember 32 Millionen Ausländerübernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten und auf Campingplätzen registriert, ein Minus von 64,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Perspektive 2021: Schrittweise Erholung der internationalen Nachfrage

Die European Travel Commission verzeichnet in ihrem ‚Monitoring Sentiment for Domestic and Intra-European Travel‘ eine kontinuierlich steigende Reisebereitschaft für die kommenden Monate: In der vierten Befragungswelle Anfang Dezember erklärten 52 Prozent der befragten Europäer, dass sie in den nächsten sechs Monaten verreisen wollten, fünf Prozent mehr als in der dritten Befragungswelle Anfang November. Während in der dritten Befragungswelle 27 Prozent der Befragten Reiseabsichten für den Reisezeitraum April bis Juni 2021 angaben, stieg dieser Wert auf 32 Prozent in der darauffolgenden vierten (aktuellen) Befragungswelle.

Bestätigt wird dieses Szenario durch die Prognose des Weltluftfahrtverbandes IATA. Dessen Experten gehen davon aus, dass die Umsätze der Airlines weltweit nach einem Einbruch 2019/20 um 61 Prozent auf 328 Milliarden Dollar im Jahr 2021 wieder um 40 Prozent auf 459 Milliarden Dollar steigen könnten.

Petra Hedorfer: „Trotz anhaltender Lockdown-Phasen und Reisebeschränkungen gibt es Grund für vorsichtigen Optimismus. Mit Blick auf die Erfahrungen des vergangenen Jahres rechnen wir vor allem für die Sommermonate mit einer Belebung der Reisen aus Deutschland und Europa. Das Incoming aus Überseemärkten wird sich voraussichtlich langsamer erholen. Wir gehen weiter davon aus, dass Privatreisen wieder schneller als Business-Reisen stattfinden - das Geschäftsreisesegment wird mittelfristig verstärkt durch hybride Formate und Online-Veranstaltungen geprägt sein. Basierend auf diesen Entwicklungen kann das Vorkrisenniveau des Deutschland-Incomings ab 2024 wieder erreicht werden. Voraussetzung für eine Markterholung bleiben weiterhin die digitale Transformation, Innovationen und eine nachhaltige Ausrichtung des Deutschlandtourismus.“

© DZT